Text ausgearbeitet von Frank Reynen, 2. DAN Hap Ki Do, Copyright (c) 2003
Die nachfolgenden Kapitel geben einen intensiven Überblick über den geschichtlichen Ursprung sowie über die einzelnen Elemente, die im Hap Ki Do Chung Mu Kwan gelehrt werden.
Der harmonische Weg
Hap Ki Do ist eine Selbstverteidigungskunst und gleichzeitig eine Lebensphilosophie. Die Kunst des Hap Ki Do ist einzigartig, denn es versetzt den Verteidiger in die Lage jeden Angriff abzuwehren und den Angreifer unter seine vollständige Kontrolle zu bringen. Dieses geschieht im Regelfall dadurch, daß die Kraft, die Bewegung des Angreifers gegen ihn selbst gewandt wird. Der Angreifer wird durch Umlenkung der eigenen Kraft kontrolliert.
Hap Ki Do beinhaltet:
- yusul (Wurftechniken),
- kwanjyelsul (Halte- und Hebeltechniken),
- joksul (Fußtechniken)
- kwonsul (Schlagtechniken)
- hoshinsul (Handtechniken).
Ebenso beinhaltet Hap Ki Do das Training mit traditionellen Waffen.
Hap Ki Do bedeutet "harmonischer Weg". Die Hap Ki Do Praxis lehrt den Schüler zu entspannen und die Kräfte des Körpers zur inneren Mitte hin zu konzentrieren. Hap Ki Do trainiert die Koordinationsfähigkeit des Schülers und bringt dessen Körper und Geist in Einklang. Hap Ki Do Training beinhaltet verschiedene Ausbildungsstufen. Neue Schüler erkennen schnell, dass es unter Umständen 5 bis 8 Jahre dauern kann, bis Hap Ki Do in die Lebensweise integriert wird, d.h. sich positiv auf das tägliche Leben auswirkt. Zur Beherrschung der vielfältigen Techniken benötigt der Schüler ein ganzes Leben, unabhängig vom Grad der Ausbildung (Schüler, Meister oder Großmeister). Die Techniken basieren alle auf naturgegebenen Grundsätzen, Zeit, korrekter Bewegung und Sensitivität in der Anwendung.
Der geschichtliche Ursprung
Zu der Zeit, als die großen chinesischen Religionen begannen, sich südwärts zu bewegen, war die Insel Korea unterteilt in drei Königreiche. Silla, das kleinste Königreich, stand unter konstantem Angriff seiner beiden Nachbarn: Paekche im Westen und Koguryo im Norden. Buddismus als Religion existierte zu der Zeit bereits seit mehreren hundert Jahren in den nördlichen Königreichen Koreas, bevor es im Königreich Silla eingeführt wurde. Eingeführt wurde dort der Buddismus durch 2 Mönche aus Koguryo in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts, aber es sollte nochmals hundert Jahre dauern bis sich der Buddismus dort etabliert hatte. Unter der Regierung von König Pophung schließlich wurde Buddismus als staatliche Religion eingeführt. In dieser Zeit entwickelt sich die Schrift, die Kultur und die Kunst im südlichen Korea.
Im Jahr 540 kam König Chinhuing in Silla an die Macht. Eine seiner bedeutendsten Handlungen war, daß er die Bewegung der Hwarang Krieger ins Leben gerufen hatte, die Blumenritter. Für die kämpferische Ausbildung dieser Krieger beauftragte der König den buddistischen Priester Won Kwang Bopsa. Dieser lehrte ein Kampfsystem, welches im Einklang mit den Gesetzen der Natur stand.
Basierend auf diesem Konzept der Einheit, haben sich die waffenlosen Kampftechiken etabliert. Jahre später, als das Königreich Silla mit China gegen das Königreich Paekche in den Krieg zog, haben die Armeen von Silla das Königreich von Paekche durch Einsatz der erlernten Kampftechniken niedergezwungen. Zu dieser Zeit war es der Verdienst der Blumenritter, daß die Königreiche Koreas vereint wurden.
Basierend auf der Bewegung der Blumenritter hat sich über die Jahrhunderte hinweg die koreanischen Kampfsportarten, insbesondere das moderne Hap Ki Do entwickelt.
Einführung in die koreanische Sprache
Die Grundbegriffe
Koreanisch | Deutsch |
Anja | Traditioneller Kniesitz zur Begrüßung des Meister |
Baro | Aufforderung, sich in die Ausgangsposition zu bewegen |
Bong | Holztrainingsstock |
Charyot | Stand zur Begrüßung |
Dan | Schwarzgurtträger |
Dangum | Übungsmesser aus Holz oder Gummi |
Dobok | Traditioneller Trainingsanzug |
Dojang | Trainingshalle, Sportschule |
Gukgi | Flagge |
Gum | Holzschwert |
Gup | Ausbildungsgrad für Schüler |
Hohopbop | Atemmethode |
Hoshinsul | Handtechniken |
Jeja | Schüler |
Joksul | Fuß- und Tritttechniken |
Junbi | Kampfstellung |
Junbi Undong | Aufwärmübungen |
Kihap | Kampfschrei, zum Ausdruck der pysikalischen Stärke |
Kyonge | Verbeugung zum Gruß |
Kyukpasul | Brechtechniken |
Kwonsul | Schlagtechniken |
Mukisul | Waffentechniken |
Muknyom | Meditation, Freisetzung der geistigen Energie |
Nakbop | Falltechniken zum Schutzvor Verletzungen |
Poomse | Traditionelle Bewegungsabläufe |
Shijak | Aufforderung zum Beginn |
Shuih | Beendigung, Aufforderung zur Entspannung |
Redewendungen beim Training
Koreanisch | Deutsch |
Amnida | Ich verstehe |
Aniyo | Nein |
Annyong Hashimnika | Wie geht es Ihnen? |
Annyong Hikasaeyo | Auf Wiedersehen (wenn jemand geht) |
Annyong Hikaesaeyo | Auf Wiedersehen (wenn man selbst geht) |
Asigeshimnika | Hast du das verstanden? |
Chunmaneyo | Herzlich willkommen |
Dobok Danjang | Richte deinen Anzug |
Dwirodora | Dreh dich um |
Gukgi Yedaehayo | Dreht euch in Richtung Flagge |
Kamsahamnida | Danke |
Nay | Ja |
Takachi | Alle zusammen |
Worte beim Angriff
Koreanisch | Deutsch |
Ap Chagi | Tritt mit dem Fußballen nach vorne |
Ap Chaolligi | Hochziehen des Beines nach vorne |
Ap Jirugi | Schlag nach vorne |
Ap Sogi | Stand nach vorne |
Arae Makgi | Block unten mit dem Unterarm |
Bandae | Umdrehen |
Bandae Jirugi | Hakenschlag |
Dollyo Chagi | Tritt mit dem Fußspann aus der Hüfte heraus |
Dwit Chagi | Tritt nach hinten |
Dolcho Chagi | Hakentritt |
Junbi | Kampfstellung (fertig zum Kampf) |
Montong Makgi | Block mitte mit dem Unterarm |
Olgool Makgi | Block oben mit dem Unterarm |
Sudo | Messerhand |
Twiyo | Sprung |
Yop Chagi | Tritt mit der Fußkante |
Zählen auf koreanisch
Koreanisch | Deutsch |
Hanna | Eins |
Dul | Zwei |
Set | Drei |
Net | Vier |
Dasut | Fünf |
Yosut | Sechs |
Ilgop | Sieben |
Yodul | Acht |
Ahop | Neun |
Yul | Zehn |